Vortrag über 100 Jahre Wohnstätte im Schwedenspeicher

38 Personen fanden sich am Abend des 24. Juli 1925 im damaligen Gewerkschaftsheim ein, um die Bau- und Siedlungsgenossenschaft zu gründen. Etwas mehr waren es, nämlich rd. 60 Personen, die am 27. März 2025 der Einladung eben dieser Genossenschaft in den Schwedenspeicher folgten. Der Grund? Nun, der Historiker Dr. Holger Martens stellte in einem spannenden Vortrag die wesentlichen Meilensteine aus 100 Jahren genossenschaftlichen Wohnungsbau in Stade vor.

100 Jahre? Nein, eigentlich liegen die Wurzeln früher. Bereits 1908 wurde der Beamten-Wohnungsverein gegründet. Früher oder später wurden aber alle Stader Wohnungsgenossenschaft auf die Bau- und Siedlungsgenossenschaft verschmolzen, die seit 1942 als Wohnstätte Stade bekannt ist.

Und so war es auch ein recht bunter und vielschichtiger Vortrag, weil die Wohnstätte heute die Errungenschaften mehrerer Genossenschaften mit ihren z. T. unterschiedlichen Geschichten auf sich vereint. Die Wohnstätte Stade ist das Ergebnis der Kooperation und Zusammenarbeit ganz vieler Menschen, die sich eingebracht haben: Mitglieder, Beschäftigte, ehrenamtliche Aufsichtsräte und Vorstände, Geschäfts- und Handwerkspartner, Banken, Kommunen und Landkreis. Heute steht die Wohnstätte für rd. 20% des Mietwohnungsangebots in der Stadt – vor allem aber steht sie für die Quartiere, die sie prägt. Die Jahrzehnte ihres Handelns haben Spuren in der Stadt hinterlassen.

All dies stellte Dr. Holger Martens vor, ergänzt um Ausführungen zur Geschichte des Genossenschaftswesens. Nach dem Vortrag schloss sich der informelle Teil der Veranstaltung ein, der insbesondere dem Austausch diente.

Wir – die heutige Belegschaft – sind sehr stolz, Bestandteil dieser Geschichte zu sein und die Arbeit unserer „Altvorderen“ fortsetzen zu dürfen. Unsere Arbeit überdauert Jahrzehnte, wie die Arbeiten unserer Vorgänge unser Haus heute prägen. Dies macht uns stolz, dankbar und demütig. Die Vergangenheit markiert gleichermaßen unsere Verantwortung, um die Befähigung der Wohnstätte zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben auch in Zukunft zu sichern.

Zur Person:

Dr. Holger Martens ist Vorstand der Historiker-Genossenschaft, die in unserem Auftrag seit 2018 die Geschichte der Wohnstätte untersucht hat. Unter seiner Verantwortung ist unsere Jubiläumsschrift entstanden, für deren Autorenschaft sich Anne Lena Meyer und Katharina Steinebach verantwortlich zeichnen. Mitglieder können gerne unentgeltlich ein Exemplar bei uns abfordern. Über ihre Arbeit haben wir z. T. in früheren Ausgaben des Kuriers berichtet.