Autor: Thomas Rachow (Vorstand Schwinge Energie Staderland eG)
Es ist Samstagmorgen. Der erste Kaffee dampft in der Tasse, die Kaffeemaschine gurgelt noch vor sich hin. Und während ich am Küchentisch sitze und mein Handy lade, schleicht sich mir ein Gedanke ein: Was das wohl wieder kostet?
Früher war Strom einfach da. Heute schaut man öfter auf die Kilowattstunden. Die letzte Stromrechnung war hoch – wieder mal. Also denkt man nach: Muss der Router wirklich
immer laufen? Reichen beim Wäschewaschen 30 statt 60 Grad? Geht’s auch ohne Trockner? Viele Menschen leben inzwischen mit einem gefühltenStromlimit. Man ist vorsichtig, reduziert, verzichtet. Nicht aus Umweltbewusstsein allein – sondern aus finanzieller Notwendigkeit. Und das fühlt sich auf die Dauer nicht gut an. Aber was, wenn Strom wieder entspannter wird? Was, wenn er nicht mehr weit weg produziert, teuer gehandelt und mit Unsicherheiten behaftet ist – sondern einfach vom Dach kommt?
Die Sonne überm Kopf –Strom in der Steckdose
Genau das passiert bald in Stade-Hahle auf mehreren Wohngebäuden der Wohnstätte Stade eG. Die Dächer bekommen Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) – also Solarmodule, die Strom direkt aus Sonnenlicht erzeugen. Dieser Strom muss aber nicht einfach eingespeist und irgendwohin verkauft werden. Nein – ein Teil kann im Haus bleiben. Oder besser: Er geht zu denen, die dort wohnen. Das nennt sich Mieterstrom-Modell. Und bedeutet: Die Mieterinnen und Mieter können sich entscheiden, diesen Sonnenstrom direkt zu nutzen. Kein technischer Umbau in der Wohnung, keine Investition nötig. Einfach Vertrag machen, günstiger Strom fließt. Fertig. Und weil die Sonne keine Rechnung schickt und der Strom den Umweg durchs öffentliche Netz spart, ist dieser Strom auch deutlich günstiger.
Nicht kostenlos – aber spürbar günstiger als der normale Tarif. Und das jeden Tag, an dem die Sonne scheint. Und wenn mal keine Sonne scheint, wird die Wohnung trotzdem
mit Strom versorgt. Zu Preisen, die am unteren Ende der Marktpreise liegen. Ob gerade der günstige Strom aus der PV-Anlage zur Verfügung steht, lässt sich einfach am Handy ablesen.
Was bringt das?
Erstens: Entlastung im Portemonnaie. Das gute Gefühl, beim Waschen, Kochen oder Laden der elektronischen Geräte nicht ständig rechnen zu müssen.
Zweitens: Klimaschutz zum Anfassen. Wer Sonnenstrom nutzt, muss weniger fossile Energie verbrauchen. Das ist konkret. Und wirkt.
Drittens: Ein Stück Energieautonomie. Man ist nicht mehr nur passiv abhängig vom Markt – sondern Teil einer Gemeinschaft, die selbst produziert. Und weil Mieterstrom so viele Vorteile hat, arbeiten wir gerade daran, ein solches Modell den Mieterinnen und Mietern der Wohnstätte in den betroffenen Gebäuden anbieten
zu können.
Wer steckt dahinter?
Die Schwinge Energie Staderland eG ist eine BürgerEnergie Genossenschaft. Wir kommen aus der Region – aus Stade, Fredenbeck und drum herum –, und wir wollen
die Energiewende gemeinsam gestalten. Mit echten Menschen, echten Projekten und einem echten Ziel: bezahlbare, regionale, erneuerbare Energie für alle. Wir planen und bauen Anlagen, wir organisieren die Versorgung, und wir machen das genossenschaftlich. Das heißt: Alle können mitmachen. Als Mitglied, Mitdenkerin, Unterstützer, Möglichmacherin.
Beim Projekt mit der Wohnstätte Stade eG investieren wir in PV-Anlagen auf sieben Wohngebäuden. Die Bewohner profitieren voraussichtlich ab 2026 direkt durch das
Mieterstromangebot – und können, wenn sie möchten, auch Mitglied unserer Genossenschaft werden. So bleibt die Wertschöpfung in der Region, und aus Energie wird
Gemeinschaft.
Willst auch du Teil der Lösung sein?
Bei uns kannst du mitmachen. Schon mit einem Anteil à 200 Euro bist du dabei. Ohne weitere Kosten und ohne Risiko von Nachzahlungen – aber mit Mitsprache und Mitwirkung.
Wir stehen am Anfang einer Bewegung, die in unserer Region den Unterschied machen kann. Für die Umwelt. Für die Menschen. Für dich.
Infos & Kontakt:
www.schwinge-energie.de
Oder sprich uns einfach persönlich an – wir freuen uns auf
dich!
Mitgliedschaft:
Mindesteinlage: 200 Euro/1 Anteil
Maximal 20.000 Euro/100 Anteile
Kündigungsfrist: 2 Jahre zum Jahresende
•Kein Eintrittsgeld, keine Beiträge oder keine Nachschusspflicht.
•Rendite auf die Einlage wird ab dem fünften Jahr
angestrebt. Möglichst über der Verzinsung von Tagesgeld. Abhängig von der Entscheidung der Mitglieder
in der Generalversammlung.
Aufsichtsrat:
Vorsitzender: Dirk Hagen (Sparkassenbetriebswirt)
Stellv. Vorsitzender: Dr. Philipp Tieben (Jurist)
Schriftführer: Belá Wiegel (Ingenieur TUHH)
Stellv. Schriftführerin: Ina Köhlmann (Webdesign)
Vorstand:
Thomas Rackow (selbst. IT-Berater & Unternehmer)
Tim Kröger-Lehmann (Steuerberater)
Torsten Lüchau (Steuerfachangestellter



