Es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob zehn Jahre eine lange Zeit sind oder nicht. Auf jeden Fall sind zehn Jahre zehn Jahre. Und es sind wirklich zehn Jahre, denn am 01. Februar 2015 haben wir die ersten Wohnungen im Drosselstieg 33 an die ersten Mieterinnen und Mieter übergeben.
Die weiteren Bauabschnitte folgten sukzessive, bis dann auch im Frühjahr 2017 die Häuser im Sprehenweg 81/83 bezugsfertig waren. Insgesamt haben wir 105 moderne und relativ günstige Wohnungen errichtet und damit einen wichtigen Impuls für die Weiterentwicklung unseres Quartiers in Stade gesetzt. Insgesamt investierten wir einschließlich des Nahwärmenetzes rd. 19 Mio. € in dieses Projekt.
Charakteristisch für den entwickelten Gebäudekörper ist die Verbindung von hoher Wohnqualität mit Wirtschaftlichkeit. Der Entwurf von Holger Cassau verbindet eine einfache und klare Kubatur mit einer Erschließung über Laubengänge, die es ermöglicht, dass trotz der relativ hohen Wohnungszahl je Gebäude nur ein Aufzug erforderlich ist. Wirtschaftlich wurde der Entwurf weiterhin durch die Wiederholung, denn wir haben das Haus mit 17 bzw. 18 Wohnungen insgesamt sechsmal errichtet.
Nicht nur erfolgreich war dagegen unsere Investition in die Nahwärme. Zwar haben wir über die Einbindung der Holzkessel eine Verbesserung in den CO2-Emissionen erreicht. Aber bereits der erste Winter 2015/2016 machte deutlich: Die Anlage ist zu klein dimensioniert, was durch größere Ausfälle zu Beginn des Jahres 2016 zum Ausdruck kam. Um die Versorgungssicherheit herzustellen, wurde die Anlage um einen größeren Heizkessel erweitert. Auch wirtschaftlich war dieses Teilprojekt für uns nicht einfach. Die umlagefähigen Heizkosten variierten im Laufe der Jahre zwischen sieben und neun ct/kWh, während die Kosten der Erzeugung zwischen 15 und 18 ct/kWh lagen.
Zum 01.01.2025 sind Heizzentrale und Nahwärmenetz in das Eigentum der Stadtwerke Stade übergegangen. Dies ist Bestandteil einer größeren Aufgabenarrondierung zwischen beiden Unternehmen: Während die Stadtwerke in mehreren Schritten unsere Nahwärmenetze erworben haben, kauften wir die vornehmlich in der Innenstadt belegenen Wohnungsbestände „unseres“ Regionalerzeugers. Aus gesamtstädtischer Perspektive ermöglicht dies die Erweiterung unserer „ehemaligen“ Netze um die Häuser von Dritteigentümern.
Unabhängig hiervon: Für die Wärmewende im Quartier ist das Nahwärmenetz ein wichtiger Baustein, für den unser Haus Pionierarbeit geleistet hat. Sowohl auf dem Gebiet des Wohnens wie auch der Energieversorgung können wir zehn Jahre nach Inbetriebnahme selbstbewusst für uns in Anspruch nehmen, mit diesem Vorhaben einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung Hahles geleistet zu haben.
O-Ton Harald Bethge (als Beisteller)
“ Nicht alles lief am Anfang für uns Mieter optimal. Aber nach 10 Jahren sieht’s gut aus. So einige Steine*, die nicht nur sprichwörtlich im Weg lagen, wurden beseitigt. Anregungen zur Verbesserungen, die wir als Mieter eingebracht haben, wurden umgesetzt. Und da eine so tolle Wohnanlage auch davon lebt, wird das in den nächsten Jahren auch so weitergehen. Da bin ich mir sicher!“
*Der „Stein des Anstoßes“ war ein tonnenschwerer Findling, der lange Zeit die Auffahrt in die Hahler Höhe am Nachtigallenweg versperrte.
Harald Bethge (seit Anfang an dabei, außerdem Mitglied der Vertreterversammlung).



