Ein schlechter Witz, Verunglimpfung der eigenen Belegschaft, geschmacklos: Interessante Reaktionen erhielten wir auf das an unserer Geschäftsstelle angebrachten Bauzaunbanner. Auch positive Reaktionen erreichten uns hierauf. Aber ein wenig blieb die Frage im Raum: Was soll das eigentlich?
Aufmerksamkeit – wie eigentlich immer in der Öffentlichkeitsarbeit. Nur, warum gerade auf diesem Weg? Nun, weil wir glauben, dass wir alle Wege nutzen müssen, um zum Nachdenken über die Situation auf den Wohnungsmärkten anzuregen.
Denn: Wohnraum ist in vielen Regionen Deutschlands weiterhin sehr knapp und sehr teuer. Alle Indikatoren deuten zudem daraufhin, dass die Situation sich nicht ändert. Im Gegenteil wird Wohnen vermutlich noch teurer werden. In Deutschland entfallen etwa 25% des Haushaltseinkommens auf das Wohnen – mehr, als in vielen anderen EU-Ländern. Ein Großteil des Bestands ist zudem baualtersklassenbedingt modernisierungsbedürftig, was ebenfalls auf eine steigende Wohnkostenbelastung hindeutet.
Aber: Wir finden als Gesellschaft keine Rezepte, um dieser Situation zu begegnen. Auch der Diskurs über bezahlbares Wohnen erscheint nur noch ein ritualisiertes Politikfeld zu sein, welches irgendwie beackert wird. Als Wohnungsgenossenschaft erleben wir jeden Tag, wie die Debatte wie in einem Schlafwagenzug vor sich hindümpelt. Und dies, dies wollten wir einfach mal adressieren.
