W³ – Eine mathematische Operation bei der Wohnstätte?

Eigentlich sind mathematische Funktionen nicht geeignet, unser Handeln zu umschreiben. Bei der Formel WxWxW, kurz W³, ist dies aber etwas anders. Denn W³ beschreibt in drei Zeichen einen Ansatz, mit dem wir verschiedene und gleichzeitig komplexe Fragestellungen zu vereinen suchen.

Denn: Die „Wohnungsfrage“ ist unverändert eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. In unserer Datenbank sind aktuell rd. 2.700 Interessent*Innen hinterlegt, die zum Teil dringlich eine Wohnung suchen. Wartezeiten von 12 bis 18 Monaten sind durchaus üblich, bis wir passende Wohnungsangebote unterbreiten können. Zwar greift keine akute Obdachlosigkeit um sich, aber viele Menschen leben in Wohnungen, die ihren Lebensbedürfnissen nicht gerecht werden. Falscher Standort, Trennungen die nicht vollzogen werden können, Wohnung zu klein usw.

Gleichzeitig kommt ein Großteil des Bestands „in die Jahre“. Die Energieverbräuche sind hoch, Bauteile sind z. T. dringend zu erneuern und die Heizenergie ist häufig fossil. Es muss dringend investiert werden, um die Klimabilanz zu verbessern und den Bestand auf moderne Wohnanforderungen vorzubereiten.

Nun ist gerade die Modernisierung des Bestands traditionell ein wichtiger Baustein unseres Handelns. Rund 1.700 Wohnungen wurden seit der Jahrtausendwende modernisiert oder neu errichtet. Trotzdem ist erkennbar, dass diese Anstrengungen nicht reichen werden. Für die Wohnungsnachfrage ist dies nur ein Tropfen auf dem heißen Stein – für die Klimabilanz völlig unzureichend.

Daher haben wir 2021 mit W³ ein verknüpfendes Programm aufgelegt. Dabei meinen die drei Ws Wohnraum, Wachstum und Wärme. Kurz zusammengefasst schaffen wir Wohnraum unter Staders Dächern durch Dachgeschossausbau, verknüpfen dies mit flankierenden Maßnahmen an der Gebäudehülle – insbesondere im Bereich der Dacherneuerung – und stellen die Wärmeerzeugung auf Erneuerbare Energien um. Dabei soll die Schaffung der neuen Wohnungen i. d. R. mit Mitteln der sozialen Wohnraumförderung erfolgen, sodass wir Einstiegsmieten von 6,10 €/m² nettokalt anbieten können.

Im ersten Schritt haben wir Projekte mit einem Umfang von rd. 30 neuen Wohnungen definiert. Gleichzeitig erreichen wir eine deutliche Verbesserung der CO2-Bilanzen von etwa 200 Wohnungen – auf Emissionen von fast Null für Wärme und Warmwasseraufbereitung. In der Sachsenstraße haben wir bereits angefangen. Wir berichten auf unseren Social Media-Kanälen.