Mit dem Abschluss des Neubauvorhabens zum 01.04. in Kooperation mit Bethel im Norden in der Horststraße schließt die Wohnstätte eine Phase intensiver Investitionstätigkeit im Kopenkamp ab. Seit 2018 hat das Unternehmen im Stadtteil rd. 100 Wohnungen fertiggestellt und damit einen Beitrag für mehr bezahlbaren Wohnraum in Stade geleistet.
Allein 2020 hat die Wohnstätte 16,4 Mio. € in ihren Wohnungsbestand investiert, davon rd. 8,5 Mio. € in den Neubau. Weitere 6,3 Mio. € flossen in die Bestandspflege, d. h. die Modernisierung und Instandhaltung des Hausbesitzes. Der Jahresüberschuss betrug 550 Tsd. €, die Bilanzsumme ist infolge der Investitionstätigkeit auf 147,4 Mio. € gestiegen. Die Eigenkapitalquote beläuft sich zum 31.12.2020 auf solide 23,5%.
Mit dieser Geschäftspolitik setzte das Unternehmen den Kurs einer stetigen Weiterentwicklung des Bestands fort. Trotzdem ist die Wohnraumnachfrage auch während der Corona-Pandemie noch deutlich angestiegen. Derzeit führt das Unternehmen rd. 2.500 aktive Wohnungsinteressenten. Zum Vergleich: Vor etwa einem Jahr waren dies noch 2.100 Interessenten.
Christian Pape, Vorstand: „Uns ist wichtig, auch in den nächsten Jahren aktiv unsere Beiträge für die Entwicklung der Stadt zu leisten. Dabei richten wir unser Handeln im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Fragestellungen aus. Es zeichnet sich aber ab, dass sich das Umfeld für uns in Zukunft schwieriger gestalten wird.“
Stader Wohnungsmarkt vor großen sozialen Herausforderungen
Der Mietwohnungsmarkt in Stade steht vor großen Herausforderungen. Signifikant gestiegene Baukosten sowohl in der Modernisierung wie auch im Neubau verteuern das Wohnen. So erfordern die aktuellen Baukosten im Neubau bspw. Nettokaltmieten von 11,50 €/m² – allein zur Kostendeckung. Dabei sind die aktuellen Engpässe bei den Baustoffen wie auch erhöhte Klimaanforderungen an das Bauen noch nicht eingepreist.
Erfreulich ist, dass sich die Folgewirkungen der Corona-Krise am Wohnungsmarkt derzeit noch in Grenzen halten. Nur wenige Mietende der Wohnstätte haben Mietstundungen o. ä. vereinbaren müssen. Hier zeigt sich, dass die staatlichen Programme im Bereich des Wohn- und Kurzarbeitergeldes gewirkt haben. Auch haben sich weite Teile der Wirtschaft als sehr krisenrobust erwiesen, sodass sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit zumindest bislang in Grenzen hält. Daher hat sich kein wesentlicher Anstieg der Mietrückstände eingestellt. Nicht zuletzt hat hierzu aber auch beigetragen, dass die Wohnstätte 2020 auf planmäßige Mietanpassungen grundsätzlich verzichtet hat.
Mit zunehmender Sorge blickt das Unternehmen aber auf die gesetzgeberischen Initiativen, den Anstieg der Mieten über eine Ausweitung der Regulatorik zu begrenzen.
Christian Pape: „Die gestiegenen Mieten belasten inzwischen viele Haushalte bis weit in die Mittelschicht hinein. Eine Begrenzung des Mietenanstiegs ist ein absolut legitimes Ziel. Klar ist aber auch, dass hier ein massiver Zielkonflikt zur Investitionstätigkeit der Wohn- und Immobilienwirtschaft besteht.“
Im Zusammenhang mit der Neufassung des Klimapakets hat die Bundesregierung beschlossen, den CO2-Preis von derzeit 25 €/t hälftig zwischen Vermietenden und Mietenden aufzuteilen. Gleichzeitig ist im Zusammenhang mit der Bundestagswahl zu erwarten, dass der Anwendungsbereich von Mietpreisbremse und Mietendeckel ausgeweitet wird. Weiterhin laufen intensiven Debatten, auch die Umlagefähigkeit der Grundsteuer zu begrenzen.
Auch wenn diese Regulierungsmaßnahmen unter sozialen Gesichtspunkten verständlich sind, so begrenzen diese die Möglichkeiten der Genossenschaft zur Investitionstätigkeit – und damit zur Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnen und zu mehr Klimaschutz. Mittelfrist kann daher ein Absinken der Investitionstätigkeit die Folge sein.
Mit dem Jahresabschluss 2020 legt die Wohnstätte erstmalig auch eine CO2-Bilanz für den Bestand vor, die sich auf die Emissionen der Heizversorgung bezieht. Demnach betrug der CO2-Ausstoß einer durchschnittlichen Wohnung der Wohnstätte rd. 1,4 t/a. Zum Vergleich: 2010 lag dieser Wert bei 1,9 Tonnen.
Mit Blick auf die künftige Entwicklung wird die Wohnstätte verstärkt den eigenen Bestand in den Fokus nehmen, um energetische Sanierungen mit der Mobilisierung von Bestandsreserven, bspw. durch Dachgeschossausbauten, noch besser zu verknüpfen. Weiterhin befinden sich verschiedene Nachverdichtungen auf eigenen Grundstücken in Vorbereitung.
Zum Unternehmen
Die Wohnstätte Stade eG ist das führende Wohnungsunternehmen in Stade. Mit rd. 2.500 Wohnungen gibt sie etwa 5.000 Menschen ein Zuhause. Die Bilanzsumme zum 31.12.2020 beträgt bei einem Jahresüberschuss rd. 550 Tsd. € etwa 147,4 Mio. €. Mit einem Investitions- und Instandhaltungsvolumen von durchschnittlich 8-10 Millionen € jährlich leistet das Unternehmen zudem erhebliche Beiträge zur Verbesserung der Wohnquartiere und der lokalen Wirtschaft.
Zum Jahresbericht: https://www.wohnstaette-stade.de/files/berichte/zukunftsbericht-2020.pdf
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Ansprechpartnerin für Rückfragen:
Elke Oltmann, e.oltmann@wohnstaette.de, 04141/6075-0
Maren Kastrau, m.kastrau@wohnstaette.de, 04141/6075-42
- Mai 2021