Begrünung von Bauten ist ein Baustein, der in Zeiten von Klimawandel und Flächenmangel immer wichtiger wird. Verschiedenste Systeme können dabei helfen, trotz immer weniger ebenerdigen Grünflächen die nötigen Pflanzen unterzubringen, die es für eine funktionierende Natur braucht.
Ein Beispiel dafür ist die Dachbegrünung. Dabei werden Flachdachbauten mit entsprechenden Systemen statisch sicher begrünt. Neben der Tatsache, dass ein Gründach optisch ansprechender als einfacher Kies- oder Teerpappendach ist, hat es viele weitere Vorteile gegenüber einer normalen Dachbedeckung.
Eine Dachbegrünung wirkt wie eine natürliche Klimaanlage. Im Winter fungiert das Gründach als Wärmedämmung, während es im Sommer die Hitze draußen hält. Ebenso schützt die Dachbegrünung vor extremen Witterungseinflüssen wie Hitze, Sturm, Hagel und UV-Strahlung. Insgesamt kann sich die Lebensdauer eines Dachs so um rund zehn Jahre verlängert werden.
Die Bepflanzung und das Substrat eines Gründaches dienen außerdem der Speicherung von Regenwasser. Nach und nach wird es dem natürlichem Wasserkreislauf durch Verdunstung wieder zugeführt. So kann zusätzlich die Kanalisation im Fall von Starkregen entlastet werden, weil das Wasser vom Gründach aufgenommen und erst mit Verzögerung wieder abgegeben wird.
Ein weiterer Vorteil von Gründächern ist deren Fähigkeit, Feinstaub und CO2 zu binden, sodass diese für die gesamte Planung künftig eine größere Rolle spielen sollten. Neben der Reduktion der CO2- und Feinstaubbelastung fördern sie außerdem die Artenvielfalt. Sie dienen als Lebensraum für Insekten aller Art und werden auch von Vögel als Rast-, Futter-, Nist- und Brutgelegenheit genutzt.
Die Wohnstätte Stade hat in den letzten Jahren im Kopenkamp Gründächer mit einer Gesamtfläche von fast 600 m² geschaffen. Angefangen wurde 2008 mit einer kleinen Fläche an der Dankersstraße 68c sowie einer größeren Fläche von ca. 100 m² in der Teichstraße 49 im Jahr 2010. Zuletzt sind die Servicehäuser der Siedlungshäuser im Kopenkamp begrünt worden (siehe Foto).
Im Rahmen des von uns verfolgten Klimapfades sollen auch in anderen Stadtgebieten weitere Flachdächer dieser Art folgen. Die Möglichkeiten dafür sind groß: Es stehen für die nächsten Jahre noch bis zu 10.000 m² Dachfläche zur Verfügung, die für Gründächer genutzt werden könnten. Die Planungen hierzu haben schon begonnen.