Unser alljährlicher Betriebsausflug ist eine gute Tradition. Einmal im Jahr gehen wir auf die Reise, um das Team zu stärken, neue Eindrücke zu sammeln und eine gute Zeit miteinander zu verbringen. In diesem Jahr führte uns der Weg in die Landeshauptstadt Hannover.
Fast erwartungsgemäß gestaltete sich die Anreise mit der Deutschen Bahn etwas ruckelig. Der erwählte Regionalexpress nach Harburg… fiel aus. Daher starteten wir mit leichter Verspätung, umso gleich tief beeindruckt zu werden. Denn: Wir machten einen Stadtrundgang aus der Perspektive von Wohnungs- und Obdachlosen. Nach einer kurzen Einführung vor Ort zeigte uns der Guide, unter welch widrigen Bedingungen Obdachlose sich durchschlagen. Beängstigend waren nicht zuletzt die Ausführungen über das mangelnde Handeln der Politik. Auch wenn sich viele Wohlfahrtsverbände und Ehrenamtliche auf diesem Gebiet tummeln: Dieser (irgendwie) randständige Bereich unserer Gesellschaft genießt weder Akzeptanz noch Aufmerksamkeit.
Wir lernten, unter welch widrigen Bedingungen allabendlich zu wenig Schlafplätze vergeben werden. Wir lernten, welch sinnloser Gewalt Obdachlose häufig ausgesetzt sind. Und wir lernten, dass die Drogen- und Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen gestärkt werden muss. Häufig sind Suchterfahrungen der erste Schritt zum Teufelskreis, der zu Arbeits- und Wohnungslosigkeit führt.
Natürlich ist dies kein spezifisches Problem in Hannover. Insofern zeigt sich hier die sehr dunkle und kaum zu ertragende Seite unserer gegenwärtigen Lage am Wohnungsmarkt.
Das Kontrastprogramm folgte am Nachmittag, als wir das pompöse „neue“ Rathaus aus der wilhelminischen Zeit besichtigten. Stadtgesellschaften sind widersprüchlich, was auch für Stade gilt. Insofern reisten wir mit alten und neuen Eindrücken am Ende zurück in die Heimat.
Mehr Infos zum Thema gibt es u. a. hier: www.asphalt-magazin.de