Aus Kurier I/2022: Kommentar zum Krieg in der Ukraine, Inflation und Energieversorgung

von Christian Pape | Ursprünglich erschienen im Mietermagazin Wohnstätten-Kurier, Juni 2022

Seit Februar führt die Russische Föderation einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine – und zumindest zum Stand des Verfassens dieser Zeilen erscheint unwahrscheinlich, dass die Kämpfe bald enden. Ein Krieg zwischen zwei unabhängigen Staaten, zumal in Europa, erschien uns sehr lange Zeit ausgeschlossen. Wir irrten.

Viele Ukrainer*Innen sind seither aus ihrer Heimat geflohen. Wir diskutieren die Lieferung von Waffen, Geld, humanitärer Hilfe und weiteres mehr. Fast verzweifelt versuchen die Nato-Mitgliedsstaaten nicht Kriegspartei zu werden, um eine weitere Eskalation des Kriegs zu verhindern. Aber: Abseits des Völkerrechts merken wir alle, wie sehr uns dieser Krieg berührt und betrifft.

Lieferketten, die durch die Corona-Pandemie nur noch eingeschränkt funktionierten, sind noch anfälliger. Preise steigen auf breiter Front, derzeit vor allem für Energie. Und: Wir merken, wie abhängig wir sind – und dass Frieden und Zusammenhalt nicht selbstverständlich sind.

Was bedeutet dies für uns als Wohnstätte? Wir glauben, dass wir vor allem konstant und stetig an unserem (Werte-)Fundament weiterarbeiten müssen. Steigende Preise stellen einen immer größeren Anteil an Haushalten vor Probleme, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Institutionen wie die Tafeln erhalten steten Zulauf. Auch ist zu spüren, dass die Wohnungsnachfrage weiter auf hohem Niveau verläuft und es weiteren (bezahlbaren) Wohnraum bedarf. Gleichzeitig ist der klimagerechte Umbau unserer Gesellschaft voranzutreiben.

Auf Krise folgt Krise, der Ton der Nachrichten ist alarmierend. Nachvollziehbar, dass sich hier Effekte der Gewöhnung einstellen und viele Menschen nur noch eingeschränkt der Berichterstattung folgen. Aber die Aufgaben sind groß.

Im Kurier berichten wir mit Beispielen, wie wir mit diesen Aufgaben umgehen und wie wir unseren (zugegebenermaßen kleinen) Beitrag für ein Miteinander in unseren Wohnquartieren gestalten wollen. Größtes Fragezeichen und größte Aufgabe ist aktuell, einen nachhaltigen Klima- und Energiepfad zu entwickeln. Aus Zuschriften und Statements merken wir, dass dieses Thema viele unserer Mitglieder „elektrisiert“. Woher kommt unser Gas? Wie steht Ihr zu Balkonsolaranlagen? Wie treibt ihr die Solarisierung der Dächer voran? Dies sind nur exemplarische Fragen.

Klar: Der Wechsel unserer Energieversorgung hin zu den Erneuerbaren Energien ist nicht umkehrbar und wird in den nächsten Jahren weiter Geschwindigkeit aufnehmen. Aber dieser Weg wird nicht gradlinig verlauf.

Newsletter zur Energieversorgung

Um interessierte Mitglieder auch abseits des Kuriers und unserer Social Media-Aktivitäten zu informieren, haben wir einen Newsletter zu Fragen der Energieversorgung aufgelegt. Interessenten wenden sich einfach an info@wohnstaette.de, um in den Verteiler aufgenommen zu werden.